„Etwaige Nachrichten“ starten Kampagne zum Kioskverkauf – Interview mit Verlagsleiter Wernbeck –
Etwashausen, 08. April (Eigener Bericht) An Kiosken im In- und Ausland prangt jetzt der Schriftzug der „Etwaigen Nachrichten“. Grund dafür ist eine umfassende Kampagne des Verlags zur Ausdehnung des Verbreitungsgebiets und zur Erweiterung der Vertriebswege. Verlagsleiter M.T. Wernbeck gab dazu Reporterlegende Fritz P. eines seiner äußerst seltenen Interviews.
Herr Wernbeck, der Etwaige Verlag hat beschlossen, seine Vertriebswege zu erweitern. Warum?
Wie Sie sicher wissen, wächst die Waldfläche nicht nur in Deutschland jährlich um zahlreiche Hektar. Das bedeutet, es gibt mehr Papier. Zusammen mit dem Vormarsch der digitalen Medien bedeutet das, dass die Papierpreise in nächster Zeit nicht mehr steigen dürften. Da wir aber von der Zukunft der Printmedien überzeugt sind, wollen wir die wirtschaftlichen Vorteile nutzen, um unsere ohnehin schon sehr beliebten „Etwaigen Nachrichten“ noch weiter bekannt zu machen. Sie können daher ab sofort nicht nur im gut sortierten Bahnhofsbuchhandel, sondern auch an Kiosken im In- und Ausland erworben werden.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen?
Wir haben zunächst im Verlag eine Aktion „Frühling im Blätterwald“ gestartet, mit der wir alle Mitarbeiter um neue Ideen gebeten haben. Im Erfolgsfall winken schöne Prämien. Bei der Aktion, die übrigens noch läuft, geht es nicht nur um die Erweiterung der Verbreitungsgebiete und der Vertriebswege, sondern ganz allgemein um frischen Wind in den „Nachrichten“. Eine der Anregungen kam von Genoveva F., die Sie, der in Etwashausen viel herumkommt, sicher kennen.
Wieso hat gerade Genoveva die zündende Idee gehabt?
Ach wissen Sie, Genoveva ist sehr kreativ. Insbesondere wenn.., hüstel. Auf Details …
…brauchen Sie hier nicht einzugehen, unsere Leser kennen sie.
Danke. Also sie wies darauf hin, dass Papier ja ein universell verwendbarer Stoff sei. Wenn man die „Etwaigen Nachrichten“ gelesen hat, kann man sie sehr schön in einer Sammelmappe archivieren, das macht sich gut in der Schrankwand. Oder Fisch oder andere Lebensmittel darin einwickeln, das spart umweltfeindliches Plastik. Man kann das Blatt weitergeben oder es als Füllmaterial für die Päckchen mit versteigerten Modellbahnartikeln verwenden und vieles mehr.
Gibt es noch andere Gründe als die Wiederverwendbarkeit des Papiers?
Ja, darauf ist unser Praktikant Michael Schröder gekommen: Das Wachstumspotenzial für die „Etwaigen Nachrichten“ hier in Etwashausen ist ja begrenzt. Das liegt weniger am demographischen Faktor als daran, dass die Welt sich hier als Tischlerplatte darstellt, deren Expansionsmöglichkeiten begrenzt sind (schmunzelt), wenn Sie verstehen, was ich meine. Deshalb ist es gut, wenn wir in die weite Welt hinaus ziehen.
Ja, verstehe. Aber da wäre doch noch Wildenranna?
Wildenranna ist natürlich besonders im Focus. Der dortige Bahnhofskiosk ist das zentrale Element unserer Kampagne in Deutschland. Wir haben dort einen Schriftzug anbringen lassen, der groß genug ist, um auch vom Bahnhof und vom Hausgleis aus gesehen zu werden. Wie Sie wissen, halten ja alle Personenzüge dort auf Gleis 1, von Ausnahmen abgesehen.
Wo wollen Sie sich denn im Ausland ausdehnen?
Da ist zunächst einmal die Schweiz. Unser dortiger Vertriebsleiter Bernd Pfnür hat sich einen zentralen Punkt ausgesucht, von dem aus die Expansion in das Alpenland vorangehen soll: den Bahnhof Lötschberg. Der dortige Bahnhofskiosk, an dem auch schon in großen Lettern „Etwaigen Nachrichten“ prangt, ist zunächst der zentrale Verteilpunkt. Lokführer und Zugchefs – ja nachdem, ob es sich um Personen- oder Güterzügehandelt, nehmen von ort aus Exemplare der „Etwaigen Nachrichten“ mit und verteilen sie. Einige Leser haben wir schon in dem kleinen Ort St. Bietsch in der Nähe gewinnen können. Es ist mit Sicherheit der höchste Punkt, an dem „Etwaigen Nachrichten“ gelesen werden, wenn wir mal von den in Flugzeugen gelesenen absehen.
Das hört sich ja sehr weltläufig an. Wie viele verteilen Sie denn in Flugzeugen?
Sie müssen verstehen, dass wir im derzeitigen Stadium der Kampagne keine Auskünfte über Auflagenzahlen geben wollen.
Wie soll es weitergehen?
Zunächst wollen wir unsere Absatzzahlen im deutschsprachigen Raum konsolidieren. Wenn dort die Volatilität einigermaßen herausgenommen worden ist, starten wir Versuche in Italien und Frankreich, wobei wir nicht nur auf die normalen Werbechannels als Marketing-Tool hoffen, sondern auch auf Direct Marketing. Und dann sehen wir weiter.
Sie erwähnten vorhin, dass es bei der Aktion „Frühling im Blätterwald“ auch ganz allgemein um neue Ideen gegangen sei. Was gab es da noch?
Die Aktion läuft ja noch. Nun laden wir auch alle Leser ein, sich daran zu beteiligen. Wie gesagt, mit etwas Glück gibt es eine Prämie, zum Beispiel ein Freiabonnement der „Etwaigen Nachrichten“.
Ach ja, richtig. Was hat Genoveva denn bekommen?
Einen versilberten Flachmann.