Firmenpartnerschaft zwischen ELB und FINSE geplant
Etwashausen, 28. Januar 2017 (Eigener Bericht) Die Etwashausener Lokalbahn (ELB) und die Ferrocariles Internacionales de San Escobar (FINSE) haben eine enge Kooperation auf dem Gebiet der Dokumentation und Kommunikation eisenbahnrelevanter Ereignisse vereinbart. Eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichneten die Vorstandsvorsitzenden beider Firmen am Freitag im berühmten Schienenbus der ELB in voller Fahrt zwischen Etwashausen und Finse, dem Sitz der europäischen Niederlassung der FINSE, wie die Etwaigen Nachrichten exklusiv erfuhren.
Auslöser für das Memorandum of Understanding (MoU), wie Foreign-Affairs-Profis sagen, waren Meldungen über eine Aussage des polnischen Außenministers Witold Waszczykowski. Dieser hatte in Gesprächen mit Vertretern des bisher von der Weltgemeinschaft weitgehend ignorierten Karibikstaats San Escobar Wohlwollen für eine Mitgliedschaft Polens im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen erkannt.
Daraufhin ernannten die ELB den stadtbekannten Etwashausener Alt-68er Klaus-Dieter Schulze-Hartnack zum Sonder-Referenten für die Suche nach der dortigen Bahngesellschaft. Schulze-Hartnack kenne sich mit karibischen Produkten aus , begründeten sie ihre Wahl. Tatsächlich wurde er nach ein, zwei Tüten fündig bei dem Namen der Eisenbahngesellschaft des Inselstaats: Er heißt übersetzt nichts anders als Internationale Eisenbahnen von San Escobar.
International? Kein Wunder, sagte Schulze-Hartnack auf Anfrage der ”Etwaigen Nachrichten”: In einem so kleinen Staat, der nicht einmal auf Landkarten verzeichnet ist, ist noch weniger Platz als in Lummerland mit seinen zwei Bergen. Also muss es eine Company sein, die auch im Ausland aktiv ist.
Nach langer Recherche in diversen Bibliotheken lernte er, dass es einen Bahnhof gibt, der nach der Eisenbahngesellschaft benannt ist. “Allerdings liegt er ganz woanders als in der Karibik”, sagte Schulze-Hartnack. Im hohen Süden Norwegens stieß er auf eine Ortschaft namens Finse, und als er auf ELB-Kosten mit Moonboots aus alten Tagen dorthin fuhr, fand er, fast verdeckt im Tiefschnee, den Schriftzug, der dem Schild am Hauptgebäude des Unternehmens in Santo Spiritu, der Hauptstadt von San Escobar, entsprach.
Schulze-Hartnack fertigte einen Bericht über seine Ermittlungen an, in dem er sicherheitshalber darauf hinwies, dass San Escobar nicht mit dem benachbarten San Monique verwechselt werden dürfe, einem weltbekannten, gleichwohl wenig besuchten Spionage-, Glücksspiel- und Geldwäsche-Zentrum der organisierten Kriminalität.
In San Escobar sei zwar alles fiktiv, aber es gehe mit rechten Dingen zu , erklärte er unter Hinweis auf die Ausführungen des polnischen Außenministers. Die ELB-Manager waren sofort Feuer und Flamme, als sie den Bericht lasen. Die CEOs beider Unternehmen setzten sich sofort miteinander in Verbindung. ELB-Vorstandschef Nikolaus Gosel beförderte Schulze-Hartnack zu seinem Referenten für internationale Beziehungen und trug ihm auf, zusammen mit seinem Kollegen aus San Escobar die Absichtserklärung auszuarbeiten.
Anschließend legten sie den Ort der Unterzeichnung fest. Finse sollte es nicht sein, da es dort a) zu kalt sei und es b) nicht auf San Escobar liege, meinte Gosel. Es gibt sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen der ELB und FINSE, sagte er. “Beide sind fiktiv, beide haben ein sehr hohes Ansehen in der internationalen Eisenbahn-Branche, und beide zeichnen sich durch eine hohe Pünktlichkeitsquote aus. Was im wesentlichen daran liege, dass sie einen sehr flexiblen Fahrplan hätten. Dieser passe sich den Arbeitszeiten des operativen Personals und dem Wetter atmend an. ”Los trenes salen cuando el personal es presente (Die Züge fahren, wenn das Personal anwesend ist)”, erläuterte FINSE-CEO Pablo El Vagun Ortega die Fahrplanstruktur.
So kam es zur Unterzeichnung im Schienenbus. Ortega wies darauf hin, dass die FINSE im Auftrag des Präsidenten der Volksrepublik San Escobar unterwegs sei. Möglicherweise komme zu den bereits vereinbarten Kooperationen auch noch das Gütesiegel Proveedores del Presidente (entspricht in etwa dem in Großbritannien bewährten “by appointment to Her Majesty”). Damit würden sich für beide Bahnunternehmen vielfältige Geschäftsfelder in der ganzen Welt erschließen.