Nummer 114: Der neue Bahnhof steht

Sachlichkeit statt Holzromantik – Neues Verkehrsangebot?


Der neue Bahnhof in Wildenranna in voller Pracht. Die zweiflammige Bahnsteigbeleuchtung (im Bild rechts) stieß allerdings wegen ihrer offensichtlichen Ungepflegtheit auf Kritik bei den Bahnfahrgästen.

Etwashausen, 7. November (Eigener Bericht) Der neue Bahnhof von Wildenranna steht. Sachlicher Stil mit großzügiger Raumaufteilung zeichnet das Gebäude aus, das den bisherigen Holzbau ablöst. Er konnte in den letzten Monaten nur noch als Provisorium bezeichnet werden. Zugleich laufen unter größter Geheimhaltung die Vorbereitungen für eine nochmalige Ausweitung des Fahrplanangebots – möglicherweise mit einem Konkurrenzunternehmen der Bundesbahn.

Die Bahnfahrgäste äußerten sich weitgehend zufrieden über die neue Sehenswürdigkeit der aufstrebenden Kleinstadt, bemängelten aber nach wie vor, dass der Komfort auf der Strecke Etwashausen-Wildenranna nicht ihren Ansprüchen genüge. Außerdem kritisierten sie die Schrägstellung und die vielen Schrammen an der angeblich „neuen“ Bahnsteigbeleuchtung.

Bürgermeister Wilhelm Meyer erklärte auf Anfrage der „Etwaigen Nachrichten“, er arbeite an einer Lösung der Komfortproblematik. Einzelheiten wollte er jedoch nicht nennen. Zu der Bahnhofsleuchte sagte er nichts.

Nach dem Hinweis eines Wildenrannaer Bürgers, der sich über nächtliches Dieselbrummen am neuen Bahnhof wunderte, begab sich Reporterlegende Fritz P. auf Recherchetour vor Ort und entdeckte einen blau-beigen Schienenbus unbekannter Herkunft auf Gleis 2.

Offenbar handelt es sich um Probebetrieb, bei dem die Fahrzeit und die Frequenz getestet werden sollen. Leider war das Eisenbahnunternehmen, dem der Schienenbus gehört, zunächst nicht zu identifizieren, da P. und seine Fotografin sich vor Wachleuten in Sicherheit bringen mussten, die ihnen nach dem Bildmaterial trachteten. Sie behaupteten, es sei verboten, Bahnanlagen ohne Genehmigung zu fotografieren. „Wir sind doch hier nicht in der DDR“, sagte P., zog es dann aber doch vor, den Rückzug anzutreten. Um weitere Nachstellungen dieser Art auszuschließen, veröffentlichen die „Etwaigen Nachrichten“ nachstehend das fragliche Foto.

Nur von weitem gelang dieses erste Foto des Schienenbus-„Erlkönigs“ in Wildenranna. Angeblich ist es verboten, so etwas zu fotografieren .

Weitere Nachforschungen ergaben, dass bereits seit einigen Wochen Anträge auf Eintragung einer Nebenbahn im Neustädter Handelsregister laufen. Wie das allerdings im einzelnen aussieht, ist noch nicht bekannt. Auch über den Namen der neuen Gesellschafter und ihrer Eigner wurde Stillschweigen bewahrt.  Die “Etwaigen Nachrichten“ werden zeitnah berichten.

„Schienenbusse hatten wir doch schon“, sagte Genoveva F., als P. ihr im Dorfkrug das Abenteuer mit den Wachleuten berichtete. Ich habe neulich einen schon vor dem neuen Bahnhofsgebäude fotografiert.“

Auch die Bundesbahn testet Schienenbusverkehr vor dem neuen Bahnhof.

„Aber das war bis jetzt kein Zusatz-, sondern ein Ersatzangebot für die Personenzüge“, warf Fahrdienstleiter Klaus Neuerburg ein. „Viel zu viele Leute und viel zu wenig Plätze. Und deshalb war es ziemlich eng darin. Oft gab es Streit wegen der Frage, ob die Rückenlehnen umgeklappt werden sollen, damit alle in Fahrtrichtung sitzen können.“ Vielleicht werde das ja in den Schienenbussen der Privatbahn anders, mutmaßte Genoveva.

... berichtet regelmäßig in den “Etwaigen Nachrichten” (EN) über die Ereignisse in Etwashausen. Sie erreichen Fritz P. per Elektronischer Post über das Kontaktformular oder über folgende Anschrift:

Reporterlegende Fritz P.
Etwaige Nachrichten
Hauptstraße / Markt
Etwashausen

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