Rettung nach Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr
Etwashausen (Eig.Ber.) Dramatische Szenen im Güterbahnhof: Der 13-jährige Ole B. ist mit seinem Skateboard auf den großen Drehkran gestiegen und hat versucht, auf dem Ausleger zu surfen. Polizei und Feuerwehr gelang es, ihn unversehrt wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen. Im Stadtrat entbrannte daraufhin eine Diskussion über die Jugendarbeit in Etwashausen.
Am frühen Samstagmorgen erhielten die Polizei und wie durch Zufall auch die „Etwaigen Nachrichten“ einen anonymen
Anruf, dass sich ein Junge mit einem Skateboard auf dem Kranausleger herumtreiben würde. Während der Dienst habende Beamte den Anrufer zunächst mit den Worten abtat: „Wir sind doch alle mal jung gewesen, und schließlich ist Frühling“, machte sich Reporterlegende Fritz P. trotz der frühen Stunde auf den Weg zum Güterbahnhof.
Er traute seinen Augen nicht: Da stand doch tatsächlich Ole auf seinem Brett auf dem Ausleger.
„Ich schoss ein paar Bilder und schlug Alarm“, sagte P. Diesmal mobilisierte der Beamte umgehend seine Kollegen und die Feuerwehr, die mit ihrem Leiterwa- gen an den Ort des Geschehens eilte. In Ermangelung eines Sprungtuchs wurde
ein Planwagen der Bahn unter den Kran rangiert, damit im Falle eines Falles ein weicher Aufprall gewährleistet wäre. Glücklicherweise kam es dazu nicht. Allerdings zeigte sich, dass die Leiter ein wenig zu kurz war, so dass die Wehr mit Seilen gesichert den Ausleger erklomm und in einer viertelstündigen Diskussion Ole zum Abstieg überredete.
Unten angekommen, wies die Polizei den 13-jährigen zurecht, dass es Unbefugten nicht gestattet ist, Kräne zu besteigen geschweige denn auf ihnen zu skaten. Anschließend brachte sie Ole zu seinen Eltern. Dabei wurden sie begleitet vom städtischen Sozialarbeiter Hans-Jürgen Kummer. EN-Reporter P. durfte nicht mit.
SPD-Stadtrat Klaus-Peter Wanderer mutmaßte, mangelnde Jugendarbeit könnte ursächlich für Oles Abenteuer gewesen sein, und forderte die Bereitstellung von Mitteln für ein Jugendzentrum. „Zur Schienenreparatur im Güterbahnhof gibt die Kommune einen Zuschuss, obwohl die Bahn Milliardengewinne einstreicht, aber für Soziales ist angeblich kein Geld da“, kritisierte er.
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