Abriss der Sozialwohnungen verhindert
Mit großem Beifall ist in Etwashausen der Kompromiss zur Bebauung der Hauptstraße aufgenommen worden. Zunächst hatten zahlreiche Bürger gegen den eigentlich beschlossenen Abriss der drei Sozialwohnungsbauten protestiert, zugleich aber den Wiederaufbau des alten Titania-Palastes begrüßt. Außerdem drohten sie mit einem Bürgerbegehren für eine Neuwahl, falls sich noch einmal bei einer Stadtratssitzung die Abgeordneten der großen Koalition entfernen sollten und so den Minderheiten das Regiment überlassen.
Daraufhin traf sich der Stadtrat zu einer Sondersitzung am Sonntag, während das Kino noch im Bau war, und suchte nach einem Kompromiss. Als die Maße des Kinos nämlich in der Stadt bekannt wurden, stellte sich heraus, dass das Gebäude wegen seiner maßstäblichen Bauweise extrem schlecht zu der Umgebungsbebauung passen würde, die doch einen etwas kleineren Maßstab haben. Es kam also darauf an, die übrig gebliebenen Sozialbauten so wieder aufzubauen, dass ihre übermäßige Miniaturisierung nicht auffallen würde.
Der Anwalt Michael Fürst, bekannt durch seine erfolgreichen Verfahren gegen Verletzung der Persönlichkeitsrechte durch Boulevardmedien, erklärte sich schließlich bereit, das von ihm vor eini- gen Jahren erworbene Altbau-Ensemble in der Goethestraße abzutragen und neben dem Kino wieder aufzubauen. So würden an der Stelle der Altbauten Platz für die Sozialwohnungen frei, argumentierte eine Delegation des Stadtrats bei einem Besuch in der Kanzlei, und durch die Altbauten neben dem Kino würde die Straße insgesamt schöner.
Der Vorschlag bekam eine große Mehrheit im Stadtrat, und so wurde dann auch verfahren. Der Anwalt residiert jetzt direkt neben dem Bahnhof, die Sozialbauten stehen in der Goethestraße, und im Kino wurde mit der “Brücke am Kwai” ein Stück alte und neue Kultur in Etwashausen wieder eingeweiht.
Was der Anwalt noch nicht weiß: Der Stadtrat erwägt, Hans „Lichtgestalt“ Kehrwieder, der die Idee mit dem Umbau hatte, zum Ehrenbürger von Etwashausen zu machen.
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