Das Gleisfeld von Wildenranna wurde erneuert und erweitert
Wildenranna, 18. Mai (Eigener Bericht) Das komplett erneuerte, digitalisierte und erweiterte Gleisfeld des Bahnhofs Wildenranna ist gestern offiziell in Betrieb gegangen. Damit ist die Verbesserung der Schieneninfrastruktur im Gebiet von Etwashausen einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Bahnchef R.L. lobte die Harmonie des altehrwürdigen, denkmalgeschützten Empfangsgebäudes mit den modernen Gleisanlagen und stellte für die Zukunft weitere hochwertige Zugverbindungen in Aussicht.
Zur Wiederinbetriebnahme des altehrwürdigen, aber modernisierten hölzernen Bahnhofsgebäudes von Wildenranna trafen sich getreu dem Etwashausener Wahlspruch „Wo Epochen sich treffen“ eine Lokomotive aus königlich preußischen Zeiten und eine hochmoderne Diesellok. Diese hatte den luxuriösen Salonwagen mit den Ehrengästen aus Etwashausen in den Nachbarort gebracht. © alle Fotos: Thomas Rietig
„Der neue Bahnhof Wildenranna spiegelt beispielhaft wider, wie sich Tradition und Moderne einander zum Wohle aller ergänzen können“, sagte L. Die schon lange geplanten Erneuerungsarbeiten hatten im Winter begonnen und wurden vor kurzem abgeschlossen. Einige Feinheiten bei der Landschaftsgestaltung müssen noch erledigt werden, aber das Wichtigste ist geschafft.
So feierten Bahnmitarbeiter. Passagiere und zahlreiche Schaulustige am Donnerstag die neuen Gleise. Sie waren nötig geworden, weil die teils 50 Jahre alten Blechschienen immer anfälliger für Störungen wurden. „Viele Lokomotiven hatten beim Übergang von Gleis eins nach Gleis zwei Blackouts“, erzählte Lokoführer Wieland Hellmich. „Eine der beiden Weichen musste sogar noch von Hand gestellt werden.“
In einer tabula-rasa-Aktion demontierten die Bahnarbeiter eben mal alle Gleise, das Bahnhofsgebäude und den Kiosk. Die Fahrleitung für den Betrieb mit Elektroloks blieb weitgehend unverändert.
Nun sind sie alle digitalisiert. Die Prellböcke an den Gleisenden sind jetzt sogar beleuchtet. Das Ladegleis für den ebenfalls stetig wachsenden Güterverkehr verschoben die Planer mit Hilfe einer anderen Weichenkonstruktion leicht nach Süden. „Damit gab es Platz für ein drittes Bahnsteiggleis, das jetzt von Schienenbussen genutzt werden kann“, erläuterte Ferdinand Krutschek, der Chef der Etwashausener Lokalbahn, die die Schienenbusse betreibt.
So ist Raum für die Zunahme der fahrplanmäßigen Züge geschaffen worden. Das nach wie vor alle Züge im Bahnhof Wildenranna Kopf machen müssen, das heißt die Lokomotive von einem zum anderen Zugende umsetzen muss, sorgt die Weichendigitalisierung für eine Beschleunigung der Rangierabläufe.
Über einige Verbesserungen können sich auch die Fahrgäste freuen: Der Hausbahnsteig ist nun etliche Zentimeter länger, sodass die Passagiere der Waggons am südlichen Zugende nicht mehr durch den halben Zug gehen müssen, um zu ihrem Platz zu kommen, sondern vom Bahnsteig aus einsteigen können. Dort ist außerdem ein Proviant-Stand stationiert, der Verpflegung für die Reisenden anbietet.
Zwischen den Gleisen zwei und drei ist ein Bahnsteig gebaut worden, sodass endlich auf allen Gleisen auch bei schlechtem Wetter, das allerdings sehr selten ist, trockenen Fußes in den und aus dem Zug kommen. „Endlich sind auch der Hausbahnsteig und der Unterstand am Bahnhofsgebäude beleuchtet“, freute sich Genoveva, die sich unter die Feiernden gemischt hatte. „Aber das Beste kommt noch“, sagte sie. Was, das wollte sie nicht offiziell sagen. Wer genau hinschaut, kann es auf dem Titelbild entdecken. Die kommenden Wochen werden interessant; die „Etwaigen Nachrichten“ werden berichten.
Endlich sind alle Weichen in Wildenranna digitalisiert. Nun verkürzt sich der Aufenthalt im Bahnhof, da die Lokomotiven schneller umgesetzt werden können.